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Barcode als Weinglas
07/05/2018

Welche Informationen enthält der EAN Code?


Früher suchte man die EAN auf Weinflaschen – wenn sie nicht für Supermarktregale  gedacht waren – meist vergebens. Seit einigen Jahren statten mehr und mehr Produzenten Ihre Etiketten mit scannbaren EAN-Codes aus. Selbst kleine, individuelle Weingüter machen mit. Manchmal liefern sie auch wahlweise Flaschen mit oder ohne Barcode – sofern sie mit Wiederverkäufern zusammenarbeiten. Denn viele Fachhändler schätzen die Vorteile, die das Scannen an der Kasse, im Lager und/oder während der Inventur mit sich bringt.

Doch was genau ist eine EAN, wo bekommt man sie und welche Informationen kann man aus den Zahlen ablesen? 

EAN Code

Streng genommen gibt es gar keine EAN-Nummern mehr – die Bezeichnung „European Article Number“ wurde im Jahr 2009 offiziell vom Begriff GTIN (Global Trade Item Number) abgelöst. Es handelt sich dabei um Ziffernfolgen, die aus je 8 bzw. 13 Zeichen bestehen und eine international unverwechselbare Identifikationsnummer für Handelsartikel (z. B. Kleidung, Lebensmittel, Schreibwaren, etc.) darstellt. Im Normalfall besteht die EAN aus 13 Stellen – für besonders kleine Produkte wird jedoch mitunter auch ein 8-stelliger Code (EAN-8) genutzt.

Im Sprachgebrauch ist die GTIN-Nummer nicht wirklich angekommen: Die EAN hält sich hartnäckig als universelle Bezeichnung für Barcodes und wird deshalb auch im folgenden Beitrag verwendet.

Eine Ausnahme bilden Bücher und Zeitschriften bzw. fortlaufende Sammelwerke, die mit ISBN (Internationale Standard Buch Nummer, seit 2007 ebenfalls 13 Ziffern bestehend) bzw. ISSN-Codes (International Standard Serial Number mit 8 Ziffern) ausgestattet werden. In den USA wurde schon im Jahr 1973 eine ähnliche Identifizierungsnummer mit 12 Stellen implementiert: Der Universal Product Code (UPC). In Europa wurde 4 Jahre später die EAN eingeführt. Seit 2005 umfassen neu vergebene amerikanische Codes ebenfalls 13 Stellen.

Woraus besteht ein klassischer EAN-Code?

Jede EAN bzw. GTIN-Nummer beginnt mit der GLN des Herstellers. Dieser Identifizierungsnummer wird ein Präfix vorangestellt, das dem Ländercode entspricht, in dem der Hersteller ansässig ist. Ob das Produkt in diesem Land, oder an einem anderen Standort gefertigt wurde, ist unerheblich! Eine ISBN – ein „EAN-Code für Bücher“ ist an den führenden Stellen 978 sofort erkennbar: ISBN-Nummern beginnen NICHT mit einem Ländercode.

Die Ziffernfolge eines EAN-Codes für Handelswaren setzt sich wie folgt zusammen:

Die ersten 3 Zeichen des Codes geben Auskunft über den Firmensitz des Produzenten; dabei stehen die Ziffern 400 – 440 für Deutschland.

Die folgenden 5 Ziffern identifizieren den Produktionsbetrieb; die jeweilige Nummer erhält dieser von einem Dienstleister.

Die nächsten 5 Zeichen geben Auskunft über die Artikelnummer des Herstellers.

Ganz am Ende folgt eine Prüfziffer, über die die Plausibilität des EAN-Codes kontrolliert werden kann.

Welche zusätzlichen Informationen können Weinkonsumenten über das Scannen des Codes in speziellen Apps abrufen?

Das ist ganz unterschiedlich – ob der Konsument den Wein nun über die Bildersuche anhand eines Fotos vom Etikett oder über das Scannen eines Barcodes in einer speziellen App sucht, oder ganz klassisch die Google-Suche bemüht: Der Unterschied ist lediglich die Art der Eingabe, um die Suche auszulösen. Wer eine App nutzt, schränkt die Suche außerdem auf einen mehr oder weniger großen Datenpool ein, innerhalb dessen gesucht wird. Häufig können Weinliebhaber so über das Scannen der EAN einiges über den Wein erfahren. Neben Verkostungsnotizen erfährt der Verbraucher hier oft Details wie Analysewerte, enthalte Rebsorten und z. T. auch Preisinformationen. Oft sind auch Onlineshops, in denen der Wein erhältlich ist, verlinkt. Ob die genannten Details zum Wein, Speisenempfehlungen und Preisangaben valide und aktuell sind, hängt von der genutzten App bzw. Plattform ab – und davon, welche Quellen für die einzelnen Weine zugrunde liegen.

Müssen Weinproduzenten jeweils unterschiedliche EANs für die Jahrgänge eines Weins verwenden?

Das kommt darauf an, ob der „Hersteller“ den jeweiligen Wein (aus unterschiedlichen Lesejahren) als „ein Produkt“ definiert. Führt er z. B. jeden Jahrgang unter einer identischen Artikelnummer, so macht es meist Sinn, dieselbe EAN zu verwenden. Mitunter werden Produzenten dies auch von den Kosten und der Bedeutung der Barcodes für interne Prozesse abhängig machen.

Warum befinden sich auf Weinkartons und Flaschen mitunter andere, manchmal aber auch identische EAN-Nummern?

Auch diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Sofern ein Produzent z. B. alle eingehenden Bestellungen auf Basis von Einzelexemplaren bearbeitet, so ist für ihn eine einheitliche EAN in den meisten Fällen vorteilhaft. Trennt der Erzeuger Gebinde und Einzelflasche in internen Prozessen – und führt diese sogar mit unterschiedlichen Artikelnummern, so verhält es sich genau umgekehrt. Ferner ist der Servicegedanke nicht zu unterschätzen, denn viele Produzenten kommen dem Wunsch Ihrer (B2B-)Kunden nach. Besonders, wenn sie selbst die EANs nicht für interne Prozesse benötigen. Und am Ende des Tages spielen auch hier wieder die Kosten eine Rolle, denn schließlich verdoppelt sich die Menge der benötigten EAN-Codes, wenn sowohl Gebinde, als auch Produkt mit unterschiedlichen Barcodes ausgestattet werden müssen.

Wo erhält ein Hersteller EAN-Nummern für seine Produkte?

Jeder Unternehmer – sogar jede Privatperson – kann EAN-Codes bei verschiedenen Anbietern erwerben, z. B. bei der GS1 Germany GmbH oder barcodedeutschland.de.  Je nach Anbieter fällt für den Erwerb der Barcodes eine einmalige Zahlung oder eine jährliche Nutzungsgebühr an.  IdR ist es möglich, einzelne Codes zu bestellen. Oft lohnt es sich jedoch, gleich mehrere Nummern zu bestellen.

Was gilt es zu beachten, wenn Sie Barcodes auf Etiketten platzieren?

Barcodes sollten immer gut sichtbar und in einer kontrastreichen Färbung angebracht werden. Sofern sie nicht schwarz-weiß belassen werden, sollten die Striche des Barcodes auf jeden Fall in einem dunklen Farbton gedruckt sein. Denn handelsübliche Scanner können hellgedruckte Strichcodes oft nicht lesen.

Die Idealgröße für Barcodes, um diese an der Kasse zu scannen, liegt bei ca. 37 x 26 mm (B x H). Abweichungen von diesem Idealwert bereiten idR keine Probleme, sofern Sie diesem Wert zu 80 – 200 % entsprechen. Für sehr kleine Produkte ist es empfehlenswert, die kürzere EAN-8 zu verwenden.

Kann und darf ich eigene EAN Codes generieren?

Für Produzenten, die Ihren Kunden scannbare Barcodes zur Verfügung stellen möchten, lautet die Antwort: „Besser nicht“. Denn jede EAN sollte unbedingt nur einmalig vergeben werden, damit die Unverwechselbarkeit gewährleistet bleibt. Für einen Produzenten ist es nahezu unmöglich, sicherzustellen, dass die eigene EAN wirklich unverwechselbar ist und bleibt, wenn sie die handelsübliche Länge aufweisen soll.

Anders sieht es selbstverständlich aus, wenn sie EANs ausschließlich für interne Zwecke generieren möchten. Um auch diese eindeutig zu einem bestimmten Artikel zuordnen zu können, ist ein einheitliches Verfahren, dass die interne Artikelnummer berücksichtigt, sinnvoll. Mit euro-Sales Vino können Sie für jedes Produkt einen eigenen, unverwechselbaren Barcode erstellen. Dieser steht Ihnen unmittelbar für den Druck von Etiketten bzw. (Regal-)Preisschildern und scannbaren Listen zur Verfügung.


Bildquelle: © Sandra Knopp – Fotolia.com

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Hintergrund Zitat
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Aber wenn Du weit gehen willst, geh mit anderen.

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