Webshop Produktfotografie – Schärfentiefe
In diesem Beitrag widmen wir uns der Schärfentiefe; naturgemäß möchte man in seinem Web-Shop die Produkte mit optimalen Bildern präsentieren. Dazu werden in der Regel die Produkte frontal, möglichst gut ausgeleuchtet und komplett scharf abgelichtet. Die meisten Web-Shops bieten jedoch die Möglichkeit, auch mehr als ein Bild je Artikel einzustellen. Hier ist es oft verkaufsfördernd, zusätzlich zum Gesamtbild besondere Ansichten und Eigenschaften des Produktes noch einmal separat aus einer anderen Perspektive zu präsentieren. Um den Betrachter dabei direkt auf das Detail zu führen, das man zeigen möchte, bietet sich die Arbeit mit der sogenannten „Schärfentiefe“ (umgangssprachlich häufig auch „Tiefenschärfe“ genannt) an.
Schärfentiefe
Ziel ist es, möglichst den Bereich vor und hinter dem Punkt, auf den man scharf gestellt hat, in die Unschärfe „verschwinden“ zu lassen, um so nur einen bestimmten Bereich des Produktes deutlich zu präsentieren. Hierfür ist ein Objektiv mit einer möglichst großen Offenblende (Wert 2,8 oder kleiner) von Vorteil. Beachten Sie: Je kleiner der Wert, desto größer ist die maximale Offenblende des Objektivs! Und für geringe Schärfentiefe benötigen wir möglichst ein Objektiv mit einer großen Offenblende, also einem kleinen „f“-Wert. Diesen Wert finden Sie meist vorn am Objektiv abgedruckt (z.B. „f2,8“). Beachten Sie auch, dass sich bei preiswerten Zoomobjektiven (Zoomobjektive = Objektive mit variabler Brennweite) der größtmögliche Offenblendenwert je nach Zoomeinstellung verändert! Dies ist dann ebenfalls vorn auf dem Objektiv angegeben (z.B. „f2,8 – 4,5“). Anders gesagt: Je näher Sie mit solchen Objektiven etwas heranzoomen, desto kleiner wird die größtmögliche Blende, was für die geringe Schärfentiefe, die wir haben möchten, von Nachteil ist. Demnach sollte man bei solchen Objektiven tendenziell eher wenig heranzoomen, stattdessen mit der Kamera näher ans Produkt herangehen. Mit der Blendeneinstellung der Kamera sollte der kleinstmögliche Blendenwert eingestellt werden.
Die Kameras von Mobiltelefonen sind hier eher ungeeignet, da diese meist dafür gebaut sind, einen möglichst großen Bereich (z.B. von 30 cm Abstand bis zum Horizont/Unendlich) scharf abzulichten. Ferner besitzen die winzigen Objektive intern keinerlei variable Blende. Hier hilft höchstens ein ggf. vorhandener Makromodus.
Makrofunktionen oder gar Makrobjektive/-Aufsätze sind dabei nicht nur an Mobiltelefonkameras sehr hilfreich, um durch die geringe Nähe zu dem Bereich des Produktes, den man zeigen möchte, die selektive Darstellung zu unterstützen.
Wenn Sie Bilder am Computer nachbearbeiten, finden sich in Softwareprodukten (z.B. Gimp) heute auch häufig Funktionen, um bestimmte Bereiche des Fotos in die Unschärfe zu bringen. Meist ist es hierbei jedoch aufwändig, den Übergang von dem scharfen Bereich des Bildes in den unscharfen wirklich optisch harmonisch und sanft zu gestalten. Einfacher und schneller ist da i.d.R. die kreative Arbeit mit der Kamera und dem Objektiv.
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