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Grafik zu Click and Collect
24/03/2020

Click and Collect – kontaktlose Zukunft?

Lebensmitteleinkauf per Click and Collect – rund um die Uhr, von Montag bis Sonntag. Ohne Kassierer, nahezu kontaktlos, aber trotzdem nicht ohne „persönliche Note“: Bei Emmas Enkel trifft moderne Technologie auf den guten alten Tante-Emma-Laden. Obst, Gemüse und frische Backwaren kann der Kunde selbst im Geschäft auswählen. Nur abgepackte Produkte wie Nudeln, Reis oder Hygieneartikel kommen vom Band. Die Bestellung tätigt der Kunde wahlweise über sein Smartphone oder an einem Terminal direkt im Ladengeschäft. Im Herbst 2019 startete das Pilotprojekt in Stuttgart, mittlerweile gibt es auch in Düsseldorf eine Filiale. Weitere Läden in ganz Deutschland sind geplant. Die derzeitige Corona-Krise könnte die Eröffnung weiterer Click-and-Collect Stores drastisch beschleunigen…

Vorteile im Vergleich zu anderen Click-and-Collect Angeboten

„Emmas Enkel“ spricht vor allem jüngere Verbraucher in (Groß-)Städten an. Für Berufstätige mit unkonventionellen und / oder langen Arbeitszeiten ist das Konzept durchaus attraktiv: Sie können nach Feierabend schnell und unkompliziert ihren Einkauf abholen. Ein Zeitfenster müssen sie nicht angeben. Vor Ort können sie frische Waren nach Gusto auswählen und weitere Produkte ergänzen. Die Ladengeschäfte in Düsseldorf und Stuttgart sind einladend und attraktiv gestaltet: Das Interieur vermittelt durch den Einsatz von viel Holz und roten Ziegelsteinen Wärme und Gemütlichkeit. Frische Waren präsentiert der Betreiber an Ständen, die an einen Wochenmarkt erinnern.

So ergeben sich im Vergleich zu Abholservices, die mittlerweile fast alle größeren LEH-Märkte offerieren, zwei erhebliche Vorteile: Eine angenehme Einkaufsatmosphäre und die Option, frische und unverpackte Lebensmittel selbst auszuwählen. Die Abholstationen anderer Märkte sind oft in der Tiefgarage platziert und nur auf Abruf besetzt. Der Kunde muss deshalb oft erstmal einen Mitarbeiter über eine Klingel herbeirufen. In der Zwischenzeit wartet der Kunde zwischen Abgasen und Motorengeräuschen. Wer Äpfel, Bananen oder Zucchini bestellt hat, muss darauf hoffen, dass die eingepackten Exemplare wirklich frisch sind. Letzteres gilt auch, wenn der Kunde sich für einen Lieferservice entscheidet. Und das ist nicht für jeden Kunden eine Option, denn hier gelten oft Mindestbestellwerte und feste Lieferzeiten. Darüber hinaus fallen oft zusätzliche Gebühren an, die viele Verbraucher abschrecken.

Click-and-Collect rund um die Uhr – 7 Tage die Woche

Das vielleicht größte USP von Emmas Enkel ist die unbeschränkte Verfügbarkeit. Den größten Umsatz verzeichnen die beiden Filialen Sonntags. Unbestritten wünschen sich viele Verbraucher in Deutschland die Abschaffung des Öffnungsverbots an Sonntagen. Das würde jedoch die Arbeitsbedingungen im LEH für Kassierer, Lageristen und Aushilfskräfte erheblich verschlechtern. Click-and-Collect Märkte wie Emmas Enkel werden zwar auch nicht vollautomatisch („personallos“) betrieben, erfordern aber deutlich weniger Personaleinsatz.

Wer steckt hinter dem Click-and Collect Store Emmas Enkel?

Die „Mutter“ von Emmas Enkel ist die Supermarktkette Real. Für die technische Umsetzung am POS holte der Konzern das Stuttgarter Start-Up Smark mit ins Boot: Smark stellt seinen Partnerunternehmen wahlweise „autonome Einkaufsboxen“ zur Verfügung, die beispielsweise in Bahnhofshallen als eine Art Kiosk ohne Verkäufer oder als Abholstation in einem bestehenden Ladengeschäft installiert werden können.

Innovative Idee oder alter Hut?

Das Konzept ist keineswegs neu, Emmas Enkel gab es bereits vor 7 Jahren: Im Jahr 2013 gründeten die Düsseldorfer Unternehmer Sebastian Diehl und Benjamin Brüse ein Einzelhandels-Start-up und entwickelten die Marke. Schon damals stand die Kombination aus besonders persönlicher Kundenbetreuung und technologischer Automatisierung im Vordergrund.

Damals setzte sich die Idee allerdings nicht durch, denn nachdem die METRO Group die Kette Real übernommen hatte, wandelten die Verantwortlichen Emmas Enkel in einen reinen Onlineshop um. Dieser war nicht erfolgreich – und wurde kurz darauf stillgelegt.

Der Relaunch der Marke im Jahr 2019 scheint nun durchaus erfolgversprechend: Nach dem erfolgreichen Start von Emmas Enkel in Stuttgart im August 2019 testet der Konzern das Konzept mit einer weitere Click-and-Collect Filiale in Düsseldorf. Real plant, die Marke Emmas Enkel weiter auszubauen und weitere Läden in ganz Deutschland zu eröffnen.

Bildquelle: © dzm1try | 123RF.com

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Hintergrund Zitat
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